NLS 3 – Die Arbeit hat sich diesmal leider nicht ausgezahlt
Nach dem wir bei der Veranstaltung “NLS 2” nach harter Arbeit mit...
Nachdem mir kurzfristig etwas in der Arbeit in die Quere gekommen war, hatte ich noch weniger Zeit, die Vorbereitungen für das erste Rennen abzuschließen. Aber am 05. April war es wieder soweit: auf in eine neue Saison. Die technische Abnahme hatten wir glücklich gemeistert, auch wenn ein Kabelbruch in letzter Minute durch Raeder-Motorsport zu flicken war! Vielen Dank nach Meuspath für den schnellen Service! Pünktlich zum ersten Rennen war es dann auch vorbei mit dem schönen Wetter…. wie immer hier in der Eifel: Nebelbänke und Regenwolken zogen über die Döttinger Höhe. In der Fahrerbesprechung wurde auf teilweise neuen Asphalt hingewiesen – die besten Voraussetzungen für eingerostete Popometer! Die Einführungsrunde wurde dann auch prompt spannend! Wie in der letzten Saison suchten wir das hintere Drittel des Feldes auf, um nicht von zu vielen Fahrzeugen überholt zu werden und in Ruhe in das Rennen zu kommen. Aber auf einmal schlichen alle um uns herum über die rutschige Nordschleife.
Bereits in der Einführungsrunde drehte sich im langen Bergaufstück zum Karussell ein Ford Puma von der Strecke. Doppel-Gelb geschwenkte Flaggen bedeuteten weiteren Zeitverlust für uns. Ich MUSSTE nun überholen, um wenigstens halbwegs in meinem Zeitlimit zu bleiben! Ich vermisste aber das vertraute Fahrgefühl. Ich wusste nicht so recht, was die Reifen machten, wie der BMW mit dem neuen Fahrwerk auf die Strecke reagieren würde und was die Nässe auf dem neuen Asphalt bedeutete. Nach einer kleinen Ewigkeit tauchte endlich die Döttinger Höhe auf. In der Haltezone konnte ich wenigstens unseren gewohnten Halteplatz bei km 20 ansteuern. Bereits nach wenigen Sekunden schickte mich mein Beifahrer Markus (der Herr über die Stoppuhr) los. Wir setzten unsere persönlichen Zeiten, die wir in der nachfolgenden Runde dann wiederholen wollten, um zu unserer gewünschten Zeit über die Ziellinie zu huschen. In Runde zwei errechnete Markus die einzelnen Zeiten für unsere Kontrollpunkte und ich versuchte, endlich meinen Wagen und die Strecke zu verstehen. So langsam freundeten wir uns an: das Fahrwerk gab mir gute Rückmeldungen, die Reifen wurden langsam warm und die Strecke wurde zumindest nicht noch rutschiger.
Die Ankunftszeit an unserem Haltepunkt war schon deutlich besser, wir wurden schneller! Dann der Schock: irgendwie stimmten die aufgeschriebenen Zeiten nicht. Markus hatte irgendeinen Zahlendreher hineinbekommen, den wir jetzt nicht korrigieren konnten. Ich war ihm nicht böse – versucht selbst einmal Kopfrechnen mit Zeiten, während ihr in einer Achterbahn sitzt und schreibt euer Ergebnis sauber auf… Wir mussten also erneut Zeiten nehmen. Und dann patzte ich noch, da ich im Bereich Tiergarten zu spät vom Gas ging. Halbwegs passte es dann dennoch. Nun galt es, in Runde drei bis fünf diese Zeit so präzise wie möglich zu wiederholen (und damit auch meinen Fahrfehler). Fast das gesamte Rennen über nervte ein VW Golf mit blitzenden Bremslichtern aus dem Zubehörhandel. Das erste Mal, als ich hinter ihm auftauchte und wir auf Aremberg zufuhren, dachte ich an eine Vollbremsung und stieg in die Eisen, dass mich Markus verblüfft anblickte. In Runde 5 dann der besondere Moment, als ich auf diesen Wagen im Bereich Wehrseifen auffuhr und außen überholte. Leider musste ich dazu von der abtrocknenden Ideallinie herunter und das Bremsmanöver noch auf dem Feuchten einleiten. Prompt brach mir das Heck vehement nach links aus und entwickelte einen spektakulären Drift, den ich aber dank des neuen Fahrwerks gerade noch abfangen konnte. Breidscheid und Ex-Mühle lag der Wagen dann wieder wie ein Brett.
Es muss also an einem (in späteren Runden deutlich wahrgenommenen) Absatz in der Fahrbahn gelegen haben, der mir das Heck im Bremsvorgang leicht gemacht hatte. Die abtrocknende Strecke sollte eigentlich nun immer mehr Grip bieten, aber ein unbelehrbarer Kollege hatte mit seinem Mini eine kilometerlange Ölspur gelegt, die vom Bergwerk bis zum Brünnchen reichte. Also nichts mit Fabelzeiten heute. Immer wieder kreuzte die abgestreute Ölspur die Ideallinie und zwang zu vorsichtiger Fahrweise. Meine Frau, die am Brünnchen stand, erzählte später, dass der Mini durch Streckenposten gestoppt und von der Strecke genommen wurde. Danke, an diese Männer! Unbeeindruckt von all diesen Dingen zog mein Held dieses Rennens seine Bahnen: ein mint-grüner Opel Astra in absolutem Originalzustand. Munter untersteuernd und in jeder Kurve über die Längsachse rollend zog er stoisch sein Ding durch. Am Ende wurde „Oma Inge" , wie das Wagen von seiner Besatzung genannt wird, so um Platz 30 gewertet. Respekt! Oma Inge hat sogar eine eigene Facebook-Seite! Liken!!! Nach dem Boxenstop wollten wir am bisherigen Prozedere nichts ändern, da wir das Gefühl hatten, dass es ganz gut lief. Zu unserem Erstaunen wiederholten wir die Setzzeit auf das Hundertstel genau! Aber leider gibt es dafür keinen Bonus! Als es darauf ankam, waren wir wieder zu schnell oder zu langsam. Unbarmherzig brummte man uns die Strafpunkte auf, so dass am Ende Platz 43 herauskam. Aber es ist geschafft: das Erste Rennen haben wir ohne Belessuren gemeistert und nun feilen wir weiter an unseren Verfahren und machen den Wagen wieder fit für den 10. Mai. Dann heißt es wieder: start your engines! Eines wird jetzt bereits klar, durch die vorgezogenen Startzeiten (die GLP startet 2014 bereits um 08:30 Uhr) wird das härteste an den Renntagen wohl das frühe Aufstehen.