Einstieg Rundstrecke

Was ist zu beachten?

Die Fahrerbesprechung zu Beginn einer Veranstaltung ist Pflicht, denn hier erfährst du alles über die Gruppeneinteilung, den Tagesablauf, die Instruktoren und Feinheiten.

Achte während der Veranstaltung auf die Flaggensignale der Streckenposten und befolge sie. Diese Signale sind während deiner Runden die Verbindung zur Welt und versorgen dich mit wichtigen Informationen! Keine Angst, kompliziert ist das nicht, und ein Flaggensignal kennst du sicherlich schon: schwarz-weiß kariert!

Auf der Strecke ist alles etwas anders als auf öffentlichen Straßen. Die fehlenden Markierungen und die Fahrbahnbreite können zu Anfang etwas verwirrend sein. Deshalb sollten Einsteiger zu Beginn auf die erfahrenen und bestens ausgebildeten Instruktoren vertrauen um die ersten Rundstreckenkilometer locker abzuspulen.

Das Fahren auf einer Rundstrecke kann durch aus anstrengend sein. Deshalb regelmäßig pausieren und viel Flüssigkeit, am besten in Form von Apfelsaftschorle, Wasser oder isotonischen Getränken zu sich nehmen. Kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung hilft an der Rundstrecke die Konzentration länger aufrecht zu erhalten als eine Portion Pommes Frites mit Currywurst.

Ganz wichtig: Du bist dein eigener Maßstab. Sei locker und entspannt auf dem Motorrad. Verbissenheit und verkrampftes Fahren führen zu gar nichts. Sei wach auf der Strecke! Achte auf die anderen, auf dich und auf dein Motorrad. Lieber eine Pause mehr einlegen!

 

Ausrüstung

Ohne die richtige Schutzkleidung darf niemand auf die Rundstrecke. Ein gut passender Integralhelm mit vorbereitetem HANS-System ist ebenso obligatorisch wie eine Schutzbekleidung mit feuerfesten Eigenschaften.

Die Rennfahrerbekleidung sollte unbedingt von der aktuellen FIA Norm sein und in einem tadellosen Zustand. Dazu kommen Motorsportschuhe und –Handschuhe  in solider Ausführung.

Die Aktuellen Ausschreibungen für die Sicherheitsausrüstung am Fahrzeug müssen zu jeder Zeit am Fahrzeug gewehrleistet sein. Alle Infos dazu findet man auf der Internetseite des DMSB.

 

Fahren auf der Rennstrecke

Bremspunkt, Einlenkpunkt, Ideallinie – das ist die Sprache der Rennstrecke. Auch wenn man kein Rennauto und keine Fahrerlizenz besitzt, macht es Spaß, auf einer abgesperrten Piste ein paar Runden zu drehen. Zum Beispiel bekommen Worte wie Grenzbereich eine völlig neue Bedeutung. Wenn nämlich dreimal eine Kurve mit stets höherer Geschwindigkeit durchfahren werden konnte, beim vierten und abermals etwas schnelleren Versuch das Auto aber plötzlich in die Auslaufzone kreiselt.

In sogenannten Sportfahrerlehrgängen, die von Rennstrecken, Auto- oder Reifenherstellern angeboten werden, lernen die Teilnehmer, sich an diesen Grenzbereich heranzutasten und vor allem mit größerer Präzision und Konzentration Auto zu fahren. Denn das ist wohl das Entscheidende: Wer auf einer Rennstrecke wirklich schnell fahren will, muss nicht nur mit dem Gasfuß, sondern vor allem mit dem Kopf sehr fix sein.

In Deutschland gibt es fünf große Rennstrecken, auf denen Autofahrer vergleichsweise risikolos ausprobieren können, wie sportlich sich ihr Wagen bewegen lässt und vor allem wie sportlich sie ihn bewegen können. Hier ist eine Übersicht:

 


Streckenübersicht Deutschland


Sachsenring

Sachsenring

Der Sachsenring ist mit seinen selektiven Rundkursen und den natürlichen Berg- und Talstrecken eine gelungene Kombination aus Trainingszentrum und reinrassiger Rennstrecke. Wer den 3,7 Kilometer langen Motorrad-Grand-Prix-Kurs als Laie befahren möchte, kann dies allerdings nur im Rahmen eines Kurses unter der Aufsicht von Fachleuten tun. Es werden Rallye-Lehrgänge in zwei Schwierigkeitsstufen angeboten – ein Basiskurs im Privatwagen und ein Aufbaukurs im gestellten Allrad-Rallye-Fahrzeug. Außerdem kann in einem BMW 320i das kontrollierte Driften geübt werden. Besonders Sportbegeisterte absolvieren im eigenen Fahrzeug ein Rennstrecken-Training und testen dann beim abschließenden “freien Fahren” ihr Limit aus.

Preise: Rallye-Kurs ab 399 Euro, Drift-Kurs ab 335 Euro, Rennstrecken-Lehrgang ab 340 Euro.

 


Motopark Oschersleben

Auf 3,667 Kilometern bietet die anspruchsvolle Rennstrecke des Motoparks Oschersleben je sieben Rechts- und Linkskurven in schneller Folge und 23 Meter Höhenunterschied. Freies Fahren auf der Piste ist nicht möglich, dafür bietet die Motopark Academy verschiedene Trainings an. Im Programm sind zum Beispiel Sportfahrer-Kurse im VW Lupo GTI Renntourenwagen mit 125 PS, Formel-Lehrgänge im Renault Formel Junior mit 125 PS sowie im Formel Renault 2000 mit 185 PS. Zudem wird auch ein sogenanntes freies Rennstreckentraining angeboten.

Preise: Tourenwagen-Kurs ab 600 Euro, Formel-Kurs ab 780 Euro, freies Training auf Anfrage.

 


Nürburgring

Nürburgring-Nordschleife: Kurven, Buckel, Kuppen - hier ein Blick aufs "Karussell"

Wenn am Nürburgring keine Veranstaltungen oder Testfahrten der Autohersteller stattfinden, können auf der legendären Nordschleife auch Otto-Normal-Fahrer im eigenen Auto oder auf dem eigenen Motorrad den legendären Kurs durch die “Grüne Hölle” (Myth) unter die Räder nehmen. Die sogenannten Touristenfahrten auf der 20,8 Kilometer langen Strecke sind eine echte Herausforderung: Es gibt unübersichtliche Kurven, tückische Kuppen, starke Neigungen und Gefälle und obendrein variieren auch noch die Fahrbahnbeläge. Wer sich hier nicht auskennt, ist schnell zu schnell und lernt den Rand der Strecke kennen.

Preise: 26 Euro pro Pkw/Motorrad und Runde,.

Und wenn der eigene Pkw nicht schnell genug ist, verspricht der Motorsport-Event-Anbieter Zakspeed Abhilfe. In einem zweitägigen Kurs werden die Grundlagen des Motorsports vermittelt. Höhepunkt der Veranstaltung: Am zweiten Tag dürfen die Teilnehmer in Formel-1-Rennwagen über den Eifelkurs brausen.

 


Eurospeedway Lausitz

Auf dem Eurospeedway in der Lausitz gibt es sieben verschiedene Streckenvarianten, deren Herzstück der 2-Meilen-Superspeedway (3,2 Kilometer) ist, ein Hochgeschwindigkeitsoval nach amerikanischem Vorbild mit drei überhöhten Kurven. Zwar dürfen Privatpersonen mit ihrem Auto oder Motorrad dort nicht fahren, aber wer herausfinden möchte, was das eigene Fahrzeug leistet, ist an dieser Strecke dennoch richtig. Denn die 4,5 Kilometer lange Hauptpiste ist zu bestimmten Terminen, den sogenannten Speed-Days (momentan immer Dienstag ab nachmittags) für Besucher geöffnet.

Preise: 15 Minuten kosten 15 Euro, 5er-Karte 65 Euro, 10er-Karte 120 Euro.

Und auch mit Formel- und anderen Rennwagen können Hobbypiloten den Eurospeedway umrunden. Angeboten wird das Programm von der “TopSpeedRacing”-Formel-Rennschule auf der 4,5 Kilometer langen, großen Strecke. Preis: Schnupperkurs ab 390 Euro.

Für alle, die unbedingt einmal selbst über die den legendären Speedway brettern möchten, veranstaltet die Zakspeed-Rennfahrschule regelmäßig Kurse, in denen Privatpersonen in gestellten V8-Tourenwagen das Oval unter die Räder nehmen können. Preis: 1550 Euro.

 


Hockenheimring

Hockenheimring: Auf diesem Kurs sind auch Anfänger gut aufgehoben

Auf der 4,574 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke des Hockenheimrings werden zu bestimmten Terminen sogenannte Touristenfahrten angeboten. Die 15 Meter breite Fahrbahn bietet Hobby-Rennfahrern viel Abwechslung: Auf sechs Geraden und 17 Kurven, mit Rechts-links-Kombination, lang gezogener parabolischer Kurve und Spitzkehre kann mit dem eigenen Fahrzeug (Auto oder Motorrad) ordentlich Gummi gegeben werden.

Preise: Eintritt 3 Euro, 15 Minuten Fahren 12 Euro. Beim Erlebnistraining fahren die Teilnehmer unter professioneller Anleitung im einem Formel-Reynard-2-KF-Boliden mit 3,5-Liter-Chrysler-Motor über den Ring. Preis: 3860 Euro.

 

Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,362734,00.html