NLS 3 – Die Arbeit hat sich diesmal leider nicht ausgezahlt
Nach dem wir bei der Veranstaltung “NLS 2” nach harter Arbeit mit...
Leichte Schauer mit Aussicht auf Pokale … bei wechselhaften Bedingungen wirft uns ein einziger Patzer zu Beginn des Rennens zurück. Für dieses Rennen hatte ich schon früh am Morgen ein komisches Gefühl im Bauch. Der erste Blick aus dem Fenster: Regen – schöner Landregen. Was für den Garten gut ist, das lässt meine Laune erstmal abrutschen. Ein Regenrennen – da habe ich gar keinen Bock drauf. Zum Glück reisst mit aufgehender Sonne auch die Wolkendecke auf, Markus und ich fahren ohne Scheibenwischerbetätigung zur Touri-Auffahrt der Nordschleife. Bereits an de Zufahrt winken die ersten Bekannten zu uns herüber, es macht Spaß, sich in dieser Motorsportveranstaltung zu betätigen! Bei der Fahrerbesprechung werden wir eindringlich darauf hingewiesen, dass der DMSB ein Auge auf uns alle hat und mehrere Rennsportkommissare im Feld unterwegs sein werden. Da hört man bei der Flaggenkunde doch gleich noch besser hin … Wird es regnen? Natürlich – auf die Eifel und das berüchtigt launische Wetter ist auch diesmal wieder Verlass. Wir starten bei leichtem Nieselregen in unsere Einführungsrunde – gewürzt wird das zusätzlich durch an vielen Stellen frisch gestrichene Curbs – da bleibt man bei Regen besser weit weg!!!
Aber schon nach wenigen Runden wird sich ein BMW Z3 einen kapitalen Frontschaden abholen – ich vermute mal Curb-Kontakt hinten links (in einer Linkskurve) mit anschließender 360 Grad Drehung. Auf der Nordschleife ist nicht viel Platz zwischen Ideallinie und Leitplanke und so …. bumms. Zum Glück stehen beide Insassen neben dem verkürzten Auto, scheinbar unverletzt. Wir haben uns gut vorbereitet, sind total entspannt und setzen uns eine gute Zeit. Aber bei der Setzrunde kann ich leider nicht von meinem gewohnten Platz auf der Dötinger Höhe losfahren, mir fehlen knapp 10 m, ich muss etwas stärker beschleunigen, als sonst. Aber wieviel ist "etwas"? Mein Gefühl reicht nicht, ich muss mich über die Zwischenzeiten, die Markus unablässig ansagt, "einpendeln". Hohenrain – passt, gut, jetzt den Tacho fixieren, 60 halten, Spur links, rein in die letzte Rechts, Markus hat den Kopf oben, ruft "zu schnell", ich gehe noch rechtzeitig vom Gas, erwische die Zeit gerade so, 13 Hundertstel "drüber". Kurzes Durchatmen. Der Regen lässt nach, die Strecke trocknet ab, die Zeiten purzeln. In der dritten RUnde bin ich über 40 Sekunden schneller, als noch in der Einführungsrunde. Und das, ohne irgendwo ans Limit gegangen zu sein. Dann, in der ersten Bestätigung haben wir sehr viel Verkehr an der Lichtschranke, zum Glück haben wir es mit sehr disziplinierten Fahrern zu tun, keiner macht vor der Linie Vollbremsung oder Schlenker. Laut unserer gestoppten Zeit liegen wir drei Zehntel daneben, Nina streckt uns am Brünnchen aber den Daumen nach oben, offiziell waren es nur 9 Hundertstel.
Aber ich bin unzufrieden mit der Anfahrt und mache den Fehler des Tages, als ich vorschlage, die anderen, aus dem letzten Rennen errechneten Werte zu nehmen, die uns so ein gutes Resultat geliefert hatten. Ich versaue uns damit eine mögliche Platzierung in den Top Ten, wir fressen 7,4 Fehlerpunkte, liegen am Ende eine ganze Autolänge "daneben". Und deshalb wieder zurück zu den besseren Werten. Und prompt hauen wir in der dritten Bestätigungsrunde wieder zu und legen 0,7 Strafpunkte hin. Na bitte, geht doch! Wir freuen uns kurz, bis Schwedenkreuz, da meint eine Amsel, sie könnte noch vor mir über die Fahrbahn. Der Schlag war laut, ich befürchte sofort einen defekten Kühler und gehe vom Gas. Die Temperatur bleibt aber konstant, im Rückspiegel kann ich auch nicht erkennen, dass ich Kühlflüssigkeit verliere. Als wir in die Box rollen (Bestzeit bislang …) beschaue ich mir den Schaden. Die Front ist gänzlich unbeschädigt, die arme Amsel ist vom Kotflügeleck erwischt worden – Federn und baaahhh ziehen sich an der Seite entlang. Wir setzen uns keine neue Zeit, behalten unser "Ding" bei. Heute haben wir echt Glück, bis auf die eine Runde ganz zu Beginn, können wir die Ziellinie ohne Mitstreiter anvisieren. Und dementsprechend sammeln wir im zweiten Turn nur noch 2, 4 Fehlerpunkte in drei Runden. Der Live-Ticker verspricht Platz 20 bei insgesamt 11,4 Fehlerpunkten. Und wenn wir nicht den Blödsinn in Runde drei gemacht hätten ….. gar nicht drüber nachdenken. Wir freuen uns, dass auch das dritte Rennen gut gelaufen ist, keine Beulen, keine Ausrutscher. Und in Runde 11 mache ich meine 100.te Runde Nordschleife komplett! Mit persönlicher Bestzeit am Bergwerk und am Brünnchen.
Nächstes Rennen: 12. Juli. Bis dahin spielt hoffentlich auch wieder die Tankanzeige mit, die ab Mitte des Rennens einfach beschlossen hat, in Streik zu treten. Dafür war der Drehzahlmesser ganztägig im Dienst … komisches Armaturendings.